Nr 1 Wellinger (Edelbauer) - Bretterschlag

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Nr 1 Wellinger (Edelbauer)

Häuser
Am Montag, 23.Mai 2016 wurde Karl Hochreiter im Urnenhain in Linz verabschiedet.
Verabschiedet wurde aber nicht nur Karl, sondern mit ihm ein liebender, sorgender Ehemann und Vater. Ein Vorbild für alle, die Ihn erlebt haben und eine tolle Gestalt, für die, die ihn nur aus Geschichten gekannt haben.

Eine solche Geschichte ist, dass er meinen Vater, den Schneiderhans, vor dem Tod durch Ertrinken gerettet hat.
Im Winter hatten sich die Lausbuben Karl und Hans ausgedacht, die dünne Eisschicht von den Schwelle, dem kleinen Dorfteich von Bretterschlag, herauszufischen und als Glasscheiben zu benutzen. Beim Herausfischen der Eisplatten rutschte mein Vater aus und fiel in das kalte Wasser. Die Kunst des Schwimmens war dem Hansei, wie er damals als kleiner Lausbub genannt wurde, unbekannt und so drohte er zu ertrinken.
Noch heute erzählt mein Vater mit glänzenden Augen und unendlich dankbar: "und do hot da Korl mi gschnoppt und an die Fiaß aussazong. Sunst war i dasoffen." (Und da hat mich der Karl geschnappt und an den Füßen herausgezogen. Sonst wäre ich ertrunken.)
Das war eine zentrale Geschichte, die der Schneiderhans meiner Schwester und mir immer wieder erzählt hat. Was ihn damals zu Hause erwartet hat, hat er uns nur ungern und sehr selten erzählt.

In der Andacht wurde auch ein Liedtext vorgelesen, der wahrscheinlich allen Trauernden im Gedächtnis bleiben wird. Der Refrain lautet:
Und wenn du mich sehen willst, dann schließe die Augen, 
wenn du mich hören willst, hör auf den Wind.
Wenn du mich sehen willst, dann schau in die Sterne, 
wenn du mich hören willst, geh an den Fluss.
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